Freitag, 16. Dezember 2011

Überzeugungen


Während die Sicherheitskräfte den Tatort absicherten, sah sie immer noch unter sich und betrachtete den Fußraum im Auto. »Ist er endlich tot?«, fragte sie den Polizisten, der ihr die Handschellen angelegt hatte und jetzt neben ihr Platz nahm.

Er nickte.
Voller Mühe hob sie das Kinn und drehte den Kopf zur Seite. Das Gesicht war weiß, dass es fast leuchtet. Ihre Miene wirkte verkniffen und dennoch siegesbewusst. Sie wollte sich nicht mehr verstecken, wollte, dass jeder sie sah.
»Gut«, sagte sie. Sie lehnte sich halb aus dem Fenster und vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass die Kameras eingeschaltet und auf sie gerichtet waren. Dann beugte sie sich noch weiter hinaus und sagte: »Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.«

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